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Frederick Winslow Taylor 1856 - 1915
Als Ingenieur, Unternehmensleiter und freiberuflicher Berater hatte Taylor seine Rationalisierungsstrategien und Instrumentarien für Fertigungsplanung, Arbeitsvorbereitung und Leistungskontrolle in der Anwendung erproben können, bevor er sich ganz der Verbreitung seiner betriebswirtschaftlichen Ideen widmete. Seiner ersten Veröffentlichung, »Shop Management« (1903), folgten rasche Anerkennung, aber auch heftige Anfeindungen. Seine Schriften wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, das Taylor-System fand weltweite Anwendung, »Effizienz« wurde zum Schlagwort der Industriestandorte. In seinem Hauptwerk »The Principles of Scientific Management« (1911) entwickelt Taylor seine Grundsätze der »wissenschaftlichen Betriebsführung«: »Taylors Arbeitsweise war wissenschaftlich bahnrechend... Sein Werk ist zum Ausgangspunkt der Erforschung von Arbeitseinsatz und Organisation im Betrieb mit den Methoden einer empirischen Wissenschaft gew
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orden« (Herbert Hax).
Thomas Tooke 1774 - 1858
Thomas Tooke wurde in Rußland und England für das Geschäftsleben ausgebildet. Ab seinem 30. Lebensjahr arbeitete er in England als Kaufmann, später stand er angesehenen Handelshäusern und Versicherungsgesellschaften vor. In der Auseinandersetzung zwischen Currency- und Banking-Schule war er der herausragende Repräsentant der »Banking-Schule«. Die Auseinandersetzung kann als Fortsetzung der berühmten »Bullion-Kontroverse« betrachtet werden, in der Ricardo seine Vorstellungen der Geldverfassung geäußert hatte. Die zentrale Frage war, eine von Währungskrisen freie Geldversorgung sicherzustellen. Die Currency-Vertreter befürchteten Störungen der Volkswirtschaft bei dezentraler Produktion des Geldes; die Banking-Schule interpretierte Banknoten als ein Barometer der Geschäftstätigkeit, die sich nicht störend auf die Geldversorgung auswirkten. Tookes gesamtes Bemühen ist »durch den Versuch bestimmt, die strenge Quantitätstheorie des Geldwertes zu widerlegen bzw. zu relativieren.
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Alexander W. Tschajanow 1888 – 1939?
Er war der bekannteste Vertreter und das geistige Oberhaupt der russischen Agrarwissenschaft und wurde auf dem Höhepunkt der Kollektivierungskampagne als Professor entlassen und verhaftet. Wo und wann er starb ist unbekannt. Sein ökonomisches Hauptwerk »Die Lehre von der bäuerlichen Wirtschaft« wird heute insbesondere von Entwicklungsökonomen hoch geschätzt. Der kleinbäuerliche Familienbetrieb bildete für Tschajanow eine Wirtschaftsweise eigener Art: Ihre Mitglieder arbeiten, um die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, nicht um der Profitmaximierung willen. Die Zukunft der russischen Landwirtschaft sah Tschajanow in einer Weiterentwicklung dieser bäuerlichen Familienwirtschaft, unterstützt durch ein Genossenschaftswesen und ein Beratungssystem. Damit stellte er sich in klaren Gegensatz zur Schule der »Agrar-Marxisten«, die seit Beginn der zwanziger Jahre in der Sowjetunion Einfluß gewannen und schließlich die Zwangskollekt
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ivierung herbeiführten.
Johann Heinrich von Thünen 1783 - 1850
Der deutsche Nationalökonom untersuchte den Zusammenhang von Grundrente und Standort der landwirtschaftlichen Produktion. Er formulierte eine Theorie der Abhängigkeit der Grundrente von der Entfernung eines landwirtschaftlichen Betriebes von seinem Markt bzw. Konsumptionsort – sogenannte Thünensche Kreise oder Thünensche Ringe. Thünen gilt auch als Begründer der Grenzproduktivitätstheorie, sein Hauptwerk »Der isolirte Staat« als Meilenstein in der ökonomischen Theoriegeschichte.
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Anne Robert Jacques Turgot 1727 - 1781
Er gilt heute als frühes Beispiel eines Ökonomen, der seine Theorien erfolgreich in die politische Praxis umsetzen konnte, und der die starre Haltung seiner physiokratischen Zeitgenossen ablehnte. Sein Hauptwerk »Reflexions sur la formation et la distribution des richesses« entstand 1766. Turgot formulierte als erster das Gesetz vom abnehmenden Ertragszuwachs - eine Leistung, die neben der Entdeckung des wirtschaftlichen Kreislaufs als wichtigster Beitrag der Physiokraten für die Weiterentwicklung der Theorie gilt. Auch um die Klärung des Zinsproblems war Turgot bemüht. So maß er dem Zinsmechanismus als Regulator des Wirtschaftslebens erhebliche Bedeutung bei und gilt als Vater der Fruktifikationstheorie des Zinses.
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V
Thorstein Bunde Veblen 1857 - 1929
Sein wohl berühmtestes Buch „The Theory of the Leisure Class“, beschreibt in sarkastischer, oft höchst vergnüglicher Weise eine Ellenbogengesellschaft, in der jeder mehr haben und sein möchte als der andere. So schätzen reiche Leute Güter nicht wegen ihres Gebrauchswertes, sondern vielmehr wegen ihres vergleichsweise hohen Preises (Veblen-Effekt). Außerdem zeigte Veblen den Widerspruch zwischen »finanziellen« Fertigkeiten einerseits und »geschäftlichen« und »produktiven« Tätigkeiten andererseits auf. Erstere seien parasitär, letztere dienten der Mehrung und Verteilung notwendiger Güter.
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W
Adolph Heinrich Gotthilf Wagner 1835 - 1917
Er gehörte neben Gustav Schmoller zu den einflußreichsten Ökonomen der Bismarck-Ära und der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg. Aus seinem umfangreichen wissenschaftlichen Werk stechen zwei Beiträge hervor: die »Allgemeine oder theoretische Volkswirthschaftslehre« und die vierbändige »Finanzwissenschaft« . In einer Zeit methodologischer Einseitigkeit hat Wagner stets seine Verbindung zur klassischen Schule betont, um sich deutlich von der jüngeren Historischen Schule abzusetzen. Seine Arbeiten haben die Entwicklung des Geld- und Kreditwesens in Deutschland vorbereitet und die Notenbankpolitik und Finanzpraxis vor dem Ersten Weltkrieg wesentlich beeinflußt.
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Léon Walras 1834 - 1910
In seinem Werk »Eléments d'économie politique pure« schlug Walras vor, den Staat aus der Grundrente zu finanzieren. Außerdem entwickelte er darin ein System notwendiger
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Max Weber 1864 - 1920
Der deutsche Sozialökonom, Wirtschaftshistoriker und Soziologe war Mitbegründer der Deutschen Demokratischen Partei und Mitglied der Kommission für die Weimarer Verfassung. Weber gilt als einer der »Väter« der deutschen Soziologie. In seiner Untersuchung »Die protestantische Ethik und der ›Geist‹ des Kapitalismus« erklärte er die Entstehung der kapitalistischen Gesellschaft aus puritanischer Religiosität und rationaler Lebensführung. In seinem Werk »Wirtschaft und Gesellschaft« beschrieb er schließlich den Entwicklungsprozeß der Industriegesellschaft als zunehmende »Entzauberung der Welt«. Denn der Mensch erhielte zwar die Möglichkeit, seine Umwelt besser zu beherrschen, gerate aber andererseits in »Gehäuse neuer Hörigkeit«.
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Knut Wicksell 1851 - 1926
Sein internationaler Ruf blieb weit hinter seiner Leistung zurück, bis gegen Ende der 20er und zu Beginn der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts die Fachwelt zu ahnen begann, daß er die wertvollsten Elemente der modernen Geld- und Zinstheorie weitgehend vorweggenommen hatte. Im Mittelpunkt des 1898 in deutscher Sprache veröffentlichten Hauptwerkes »Geldzins und Güterpreise« steht Wicksells berühmt gewordene Theorie, daß die Beziehung zwischen dem Geldzins und dem natürlichen oder realen Kapitalzins von grundlegender Bedeutung für die Schwankungen von Preisniveau und Geldwert ist, wobei umstritten ist, inwieweit damit auch die periodischen Konjunkturen und Krisen erklärt werden sollten. Wicksells Grundgedanke der monetären Konjunkturtheorie wurde später von Hayek und Keynes ausgebaut, sein »kumulativer Prozess« ist sein bedeutendster Beitrag zur Nationalökonomie.
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Friedrich von Wieser 1851 - 1926
Er folgte 1903 seinem ehemaligen Lehrer Carl Menger auf dessen Lehrstuhl für Politische Ökonomie an der Universität Wien, den er bis 1922 innehatte. In seinem 1884 veröffentlichten Werk »Über den Ursprung und die Hauptgesetze des wirthschaftlichen Werthes« - wie auch später in »Der natürliche Werth« (1889) - entwickelte von Wieser die von Carl Menger begründete Methodologie sowie die subjektive Werttheorie der Österreichischen Schule weiter. Von Wieser trug zum ersten Mal die Begriffe des Grenznutzens, der Produktionsverwandtschaft, der Kosten als indirekter Nutzen und der Wertzurechnung vor. Außerdem verdanken wir ihm das Konzept der Opportunitätskosten.
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Xenophon ca. 430 – ca. 354 v. Chr.
»Oikonomikos«, das ökonomische Hauptwerk des griechischen Geschichtsschreibers und Schriftstellers ist vermutlich zwischen 385 und 370 v. Chr. entstanden. In Dialogen stellte er das Hauswesen („Oikos“) der Bürger und Kleinbauern dar. Er gab Empfehlungen für die Bewirtschaftung der Felder, für die Viehzucht und die häusliche Arbeit. Das Werk wurde bis ins 18. Jahrhundert viel gelesen und nachgeahmt und zum Vorbild einer ganzen Gattung der Wirtschaftsliteratur.
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